Der Übergang von einer warmen, dunklen, geschützten Umgebung im Mutterleib in eine Umgebung, die soviel kälter, heller, manchmal grell, lauter und zugleich eine abrupte Unterbrechung der kontinuierlichen Geborgenheit für neun lange Monate ist, ist für das Baby immer ein Schock. Geburt bedeutet eine überwältigende Fülle von neuen sinnlichen und körperlichen Erfahrungen, für die es an Raum, Zeit und Achtsamkeit mangelt, um sie zu integrieren. Das Leben in der "Neuen Welt" beginnt mit Verdrängung und Unterdrückung der intensiven Erlebnisse. Die Durchtrennung der Nabelschnur erfolgt zu einem Zeitpunkt, zu dem das Baby noch nicht bereit ist, selbständig zu atmen. Der erste Atemzug ist der Beginn des Lebens in dieser Welt. Dieser Moment war für die meisten von uns begleitet von Panik und Todesangst.
Jede Form der Narkose ist ein starkes Gift in dem Körper des Babys. Löffel und Zangen können unerträgliche Schmerzen auslösen. Jeder Eingriff bedeutet ein Einschnitt in die Autonomie.
Fragen zur Geburt, die auf Prägungen aufmerksam machen können:
Bin ich erwünscht, bin ich gewollt, bin ich als Mädchen/Junge erwünscht?
Bin ich eine Belastung, bin ich zuviel? Bin ich zu klein/zu gross?
Verursache ich anderen Schmerzen, besonders den Menschen, die ich am meisten liebe?
Bin ich wichtig? Fühle ich mich gesehen?
Fühle ich mich von einer Kraft ausserhalb von mir bestimmt?
Ist Zeit ein Thema? Bin ich zu früh/zu spät? Fühle ich mich noch nicht bereit oder halte ich an Situationen zu lange fest?
Bin ich zu schnell? Bin ich zu langsam?
Habe ich Angst zu versagen?
Fühle ich mich schuldig?
Muss ich kämpfen, um zu überleben?
Fühle ich mich zurückgehalten? Erwarte ich von anderen, dass sie meine Probleme für mich lösen?
Diese Fragen sind nur ein paar Beispiele, jedes Geburtsskript ist individuell unterschiedlich.
Alle Erfahrungen werden gespeichert von dem Moment der Konzeption.
Der Embryo entwickelt sich in dem sicheren, geschützten, warmen Universum des Mutterleibs,
wird mit allem versorgt, fühlt sich verbunden und eins mit der Mutter,
die Zeit ist ein Kontinuum der Unendlichkeit. Um zu überleben ist für den Embryo Liebe wichtiger als Nahrung.
Mit zunehmender Grösse wird die liebevolle und warme Umgebung zu klein,
bedrohlich, erstickend, sodass der Embryo den einzigen Weg nach draussen finden muss,
um überleben zu können.
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